subcultalk mit der Mosaizistin Bea Forner aus Köln, Deutschland

Für diese Folge unserer subcultalks Künstler-Interview Reihe hatten wir die Ehre, Bea Forner, eine Mosaizistin aus Köln, Deutschland, zu interviewen.

Bea ist außerdem Gastgeberin des Mosaik-Workshops „One by One“ und des Mosaik-Workshops „Love You To Pieces“ für Junggesellenabschiede, die beide in ihrem Privathaus und Atelier in Köln Ehrenfeld stattfinden.

Lest unten ihre Antworten!

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1. Was ist die Kunst, die du machst?

Ich bin Mosaizistin.
Mosaike gibt es seit tausenden von Jahren in fast allen Kulturen und somit in unglaublich vielen verschiedenen Varianten.

Ein Motiv durch das Zusammensetzen von Einzelstücken abzubilden habe ich für mich so weiterentwickelt, dass ich ausschließlich mit alten Fliesen arbeite, Kellerfunden, Bruch und Abbruchfliesen und am liebsten graphische Motive abbilde, wie etwa Logos und Typographie.

Die Fliesenbruchstücke werden so zu einer Art Pixel, nur dass sie wild und unique sind. Die Fugenmasse färbe ich mit zum Motiv passenden Pigmenten, was dem großen Ganzen eine noch intensivere Wirkung gibt.

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2. Wie hast du den Weg zu deinem Kunst Metier gefunden?

Ich habe 12 Jahre als Interior Designerin gearbeitet und hatte eine Werkstatt mit angeschlossenem Showroom, wo ich Vintage Möbel aufgearbeitet, verkauft und in Raumkonzepte integriert habe.

Eine Pandemie, eine Trennung, einen Meniskusriss und eine Überschwemmung der Werkstatt später war für mich klar, dass ich weiterziehen möchte. Ein Projekt in einem Kindergarten brachte dann die Möglichkeit, mit den Kindern gemeinsam Mosaike für das Außengelände der Einrichtung zu gestalten.

Ich arbeitete mich in die Technik ein und war Feuer und Flamme. Seitdem habe ich Schritt für Schritt meine ganz eigene Form des Mosaiks gefunden und habe ständig neue Ideen für Projekte … im Moment viel zu viele!

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3. Was ist der Grund, warum du weiterhin deiner Kunst nachgehst?

Weil es mich durch und durch glücklich macht. Und wunderbarer Weise auch andere.

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4. Was ist dein persönliches Highlight während deiner gesamten künstlerischen Tätigkeit?

Als ich beim Eröffnungskonzert der c/o Pop hier in Köln in die Konzerthalle kam und mein Mosaik für die Crucchi Gang (die ich sehr liebe) mitten auf der Bühne stehen sah.

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5. Wann fühlst du dich am produktivsten?

Wenn ich richtig, richtig Bock auf ein Motiv habe, arbeite ich manchmal 15 oder 16 Stunden am Tag und kann und will dann einfach nicht aufhören. 

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6. Was inspiriert dich am meisten?

Wenn ich eine besonders schöne Typo sehe, wird in meinem Kopf sofort gecheckt, ob sie mosaik-tauglich ist. Und dann will ich das piece auch unbedingt machen.

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7. Hast du eine Vision oder ein Ziel, auf das du hinarbeitest?

Ich möchte alle meine Lieblingsmusiker*innen vermosaiken. Bin dabei …

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8. Was ist für dich persönlich ein gut gelebtes Leben?

Ich habe ganz oft Momente, in denen ich denke: ich bin so blessed.
Ich habe zwei großartige, gesunde Kinder, wunderbare Freunde, eine schöne Wohnung in einer tollen Stadt in einem sicheren Land, ich darf diese Arbeit machen, die mich erfüllt, …

Ich habe keine großartigen Wünsche oder warte auf etwas. Ich bin glücklich, wenn bei mir alle um den Tisch sitzen, wir zusammen essen, guten Wein trinken und lachen. 


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9. Was tust du, wenn du das Gefühl hast, festzustecken?

Kommt sehr selten vor. Wenn doch: Musik an und laut singen und tanzen. Das hilft eigentlich bei allem.

10. Wie gehst du mit Rückschlägen um?

Wenn etwas nicht klappt, dann merke ich in den allermeisten Fällen früher oder später, dass auch das für irgendwas gut war. Ich hab schon ziemlichen Mist erlebt, aber wenn ich nicht all das Erlebte in mir tragen würde, wäre ich nicht der Mensch, der ich bin. Und wenn mal was richtig scheisse läuft - siehe oben:
Musik an! Für Aufgeben bin ich definitiv zu optimistisch!

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11. Was ist dein Lieblingsgefühl?

Pfffff …fast jedes Gefühl, was mich voll und ganz einnimmt, ist in dem Moment richtig. Liebe für jemanden oder etwas ist natürlich Top of the Pops. Aber auch Wut tut manchmal wirklich gut und darf da sein.

Trauer und Schmerz sind deswegen schön, weil sie vorbei gehen. Am besten fühle ich mich vermutlich, wenn ich mich in einer Situation absolut richtig, wahrhaftig und gesehen fühle - wie nennt man dieses Gefühl?! 

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12. Welches Gefühl gefällt dir am wenigsten?

Neid. Find ich voll scheisse. Bei mir und bei anderen.

13. Wovor hast du am meisten Angst?

Dass meinen Kindern etwas zustößt. Oder mir, bevor sie groß sind.

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14. Wenn du bis zum Ende deines Lebens nur ein Lied hören kannst, welches Lied wäre das?

"Derfi di hebe“ von Faber, Sophie Hunger und Dino Brandao.
Krank gut! Und irgendwann würde ich dann vielleicht den ganzen Text verstehen ...

15. Dein Favorite Guilty Pleasure?

Ketchup.

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Vielen Dank für das Interview, Bea!

Wenn ihr Bea kennenlernen, mit ihr kreieren und von ihr lernen möchtet, dann schaut euch doch schonmal ihre Verfügbarkeit für ihre Mosaik-Workshops in Köln in den kommenden Monaten an.

Hasta Pronto! :) 

Kat und das subcultours-Team

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