Diesmal haben wir für unseren subcultalk die britische Künstlerin Elizabeth Prentis aka „Lizzie“ interviewt. Lizzie entkam dem grauen, regnerischen Wetter Englands, um in ihrer neuen Heimatstadt Lissabon Licht und Inspiration zu finden.
Lernt sie in unserem Interview etwas besser kennen und trefft sie persönlich bei einem ihrer Ceramica Erotica Workshops, die in ihrem Keramik Studio in Lissabon stattfinden.
Was ist die Kunst, die du machst?
Ich bin eine multidisziplinäre Künstlerin, die in den Bereichen Skulptur, Performance und Malerei arbeitet und all diese Elemente häufig in Installationen kombiniert. Es gibt viele Materialien, aus denen ich gerne Skulpturen mache, aber ich interessiere mich besonders für Keramik.
Wie hast du den Weg zu deiner Kunst gefunden?
Ich habe nie wirklich über eine Alternative nachgedacht!Da ich auf dem Land aufgewachsen bin, wollte ich unbedingt eine Kunstschule in London besuchen. Am Ende habe ich am Central Saint Martins & Chelsea College of Art studiert und war total begeistert. Meine Praxis ist völlig autobiografisch. Daher basiert meine Kunst auf der Reflexion persönlicher Erfahrungen.
Was ist der Grund, warum du deine Kunst weiterhin ausübst?
Das Schöne an der Kunst ist, dass sie den Raum bietet, über Themen, die einen wütend machen, Lärm zu machen!
Meine Kunstpraxis untersucht Fragen rund um Geschlechtererwartungen und Sexismus aus einer heteronormativen Perspektive.
Ein Großteil meiner Arbeit befasst sich mit meinen eigenen sexuellen Begegnungen und den sozialen Problemen/der Politik, die sich aus den verschiedenen Machtdynamiken ergeben, die ich erlebt habe.
Ich mache weiterhin Kunst, um den Dialog zu fördern, in der Hoffnung, eine offene Diskussion über herausfordernde Themen anzuregen.
Aus diesem Grund genieße ich es besonders, Workshops zu hosten. Es ermöglicht einen intimen Raum zum Kreieren, lädt aber auch zu Diskussionen über die Themen ein, die ich in meiner Praxis bearbeite. 
Was tust du, wenn du das Gefühl hast, festzustecken?
Am liebsten suche ich das Gespräch und sortiere meine Gedanken mit einem Freund bei einem Bier.Wenn ich meine Arbeit anderen zeige und ihre unmittelbare Reaktion höre, kann ich erkennen, was in der Arbeit nicht kommuniziert wird.
Wie gehst du mit Rückschlägen um?
Bei der Arbeit mit Keramik gibt es viele Rückschläge!
Es ist ein überraschend flüchtiges Material – eine Temperaturänderung im Studio könnte einen Riss verursachen. Eine Glasur verhält sich möglicherweise nicht wie erwartet, eine Luftblase könnte eine Explosion im Ofen verursachen … die Liste ist endlos!
Es kann zu vielen Problemen kommen, aber das Beste ist, tief durchzuatmen und zu versuchen, das, was vor einem liegt, aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ja, meine Skulptur ist explodiert, aber vielleicht lassen sich diese zerbrochenen Elemente zu einem neuen Stück kombinieren..
Diese Risse bilden tatsächlich ein recht interessantes Muster und können zu einem neuen Design werden.. Es ist frustrierend, aber Scheitern und Problemlösungen sind im Studio an der Tagesordnung!
Was ist dein persönliches Highlight während deiner gesamten künstlerischen Tätigkeit?
Es gab eine Podiumsdiskussion mit Phyllida Barlow in London und meine Arbeit wurde von der Kuratorin, die das Gespräch moderierte, im Zusammenhang mit ihrer erwähnt. Ich war im Publikum und bin gestorben – ich bewundere ihre Arbeit so sehr, ich wurde zum Fangirl.
Wann fühlst du dich am produktivsten?
Es gibt Freude im Chaos eines geschäftigen Studios, wenn einem Ideen für viele verschiedene Projekte im Kopf herumschwirren.Ich genieße die Deadline für eine Ausstellung. Die letzten Tage vor einer Show sind wirklich stressig, aber ich denke, das ist die produktivste Zeit für mich. Es ist erstaunlich, wie schnell mein Gehirn und meine Hände mit dem Adrenalin arbeiten können, wenn mir in letzter Minute eine Idee einfällt.
Hast du eine Vision oder ein Ziel, auf das du hinarbeitest?
Für 2024 habe ich einige spannende Ausstellungen geplant. Ich möchte in größerem Maßstab arbeiten und mehr Texturen einbauen.
Was ist für dich persönlich ein gut gelebtes Leben?
Ein gut gelebtes Leben ist ein Leben, in dem man das Gefühl hat, seine Meinung sagen zu können.Die Freiheit, Dinge auszusprechen, die mir wichtig sind, und mich dabei sicher und unterstützt zu fühlen.
Was ist dein Lieblingsgefühl?
Lust! 
Welches Gefühl gefällt dir am wenigsten?
Enttäuschung!
Dein Guilty Pleasure?
Es ist absolut nicht in Ordnung, aber … ein Big Mac.
Danke für das Interview, liebe Lizzie!
Wenn ihr Lizzie im wirklichen Leben treffen möchtet, besucht einen ihrer beliebten Ceramica Erotica Workshops in ihrem Keramik Studio in Lissabon, Portugal!
Bis zum nächsten Mal :)
Eure Kat