Wir haben viele Korbwaren-Workshops in unserem subcultours Angebot in Portugal. Wollt Ihr wissen, wie es dazu kommt?
Dann lest unseren Artikel weiter und erfahrt mehr über dieses alte portugiesische Handwerk, das auch als „Korbkunst“ bezeichnet werden kann.
1. Geschichte der traditionellen Flechtkunst
Korbflechten ist ein sehr altes Handwerk in der Menschheitsgeschichte. Früher machten die Menschen sie zum Transport von gefangenem Fisch, zum Ernten und Sammeln von Trauben und Oliven, zum Verpacken von getrockneten Feigen, zum Verkauf von Samen und Getreide und natürlich zum Transport ihrer Lebensmittel beim Einkaufen. Über viele Generationen wurde das Wissen weitergegeben und die Großeltern brachten ihren Kindern und Enkelkindern bei, wie man die schönsten Körbe aus den Blättern von Bäumen und Pflanzen, die sie in der sie umgebenden Natur finden konnten, flechtete. Einige der Körbe hatten sogar Deckel. Jetzt fragt Ihr euch bestimmt warum? Die Leute benutzten die Körbe, um ihr Picknick mit zur Arbeit zu nehmen. Bis zum Mittagessen hängten sie ihre Körbe im Schatten eines Baumes auf.
2. Technik und Tradition der Portugiesischen Flechtkunst
Früher war es üblich, dass Familien ihre eigene kleine Korbmacherei betrieben. Sie haben die Blätter im Frühjahr geerntet. Im nächsten Schritt wurden die Äste nach ihrer Länge sortiert. Danach wurden die Äste zu Bündeln gebunden. Die Bündel wurden dann in Eisenkörbe gelegt und über Nacht gekocht. Warum? Damit konnte die Außenhülle vom glatteren Innenteil getrennt werden.
Kleine Familienbetriebe würden dann die Haut der Äste manuell abziehen. Größere Familieneinheiten konnten es sich leisten, in Maschinen zu investieren, um diese enorm mühsame Aufgabe zu erledigen. Nachdem alle Zweige schön und sauber aussahen, bestand der nächste Schritt darin, die Bündel zu trocknen. Und dann ging der nächste harte Job los: Die eigentliche Weberei. Um ein Möbelstück wie einen Sessel herzustellen, verbringt man ganze 2 Wochen bis zur Fertigstellung.
Es war üblich, dass die Menschen den ganzen Tag mit Weben verbrachten und sich abends mit Tanzen belohnten. Die Bündel aus Weidenfasern hatten einen zweiten Zweck: Sie dienten als Schlaginstrumente, um Musik für ihre abendlichen Tanzveranstaltungen zu machen.
Die Korbflechterei galt schon immer als eine sehr bescheidene Form des Handwerks. Es wird seit Jahrhunderten verwendet um funktionale Gegenstände für alle Bereiche des täglichen Lebens der Menschen zu schaffen.
3. Beispiele für typische Portugiesische Körbe
- Der ovale, große Korb mit niedrigem Henkel
Er wurde verwendet, um den Arbeitern auf den Feldern Lebensmittel zu bringen. Normalerweise trugen ihn Hunde und brachten Mittagessen mit Brot, Fleisch, Käse und Paprika. Heutzutage werden sie als Picknick- und Schulkörbe für Kinder verwendet.
- Der paarweise verwendete Korb, einer an jedem Ende eines Stocks, der über der Schulter balanciert wurde.
Dieser diente zum Tragen von Fisch zum Verkauf und zum Tragen der Schnüre und Haken zum Angeln.
- Runde Körbe aus Weide
Sie wurden für landwirtschaftliche Arbeiten, zum Tragen von Produkten, zum Pflücken und Ernten von Tee und zum Pflücken von Trauben verwendet.
- 2 große runde Körbe, die durch eine gewebte Brücke über den Rücken von Nutztieren verbunden sind.
Sie wurden hauptsächlich zum Transport von landwirtschaftlichen Gütern eingesetzt.
- Der dekorative runde Korb
Dieser wurde für Brot verwendet, das die Menschen während religiöser Feste verteilten.
- Der gewickelte Korb "baleio"
Dieser diente zum Messen von Mais und Weizen und wurde in 4 Größen hergestellt: Zum Tragen von 1/8, 1/4, 1/2 und 1 Kilogramm.
4. Standorte der traditionellen Korbwaren in Portugal
Es ist der südöstliche Teil Madeiras, der für das Korbflechten bekannt ist. Dort wird die Korbweide, auch Hanfweide genannt, angebaut. Überall in der Gegend sind Plantagen zu sehen. Die Tradition des Korbflechtens reicht über 400 Jahre zurück. Sie stellen hauptsächlich gewebte Waren wie kleinere Gebrauchskörbe und Schalen sowohl für Touristen als auch für die Exportindustrie her.
Das Korbflechten im Dorf Gonçalo hat eine jahrhundertealte Tradition. Bis in die jüngste Vergangenheit war es immer noch die Haupttätigkeit im Dorf. Viele Portugiesische Korbflechter hatten hier ihre Wurzeln. Sie alle begannen schon in jungen Jahren mit dem Weben. Sie erfanden auch den berühmten "Gonçalo-Korb".
Die Algarve ist Portugals südlichste Region. Sie sind bekannt für ihre Korbflechterei „Empreita de Palma“. Die Menschen dort verwenden das Laub der Zwergpalme, der einzigen einheimischen Palme der Algarve-Region.
Wenn Ihr tiefer in den theoretischen und historischen Teil der Portugiesischen Korbflecht-Tradition eintauchen möchtet, könnt Ihr einige dieser Museen auf den Azoren besuchen, die ich unten für euch aufgelistet habe.
Museen mit traditioneller Korbflechtkunst auf den Azoren
Dieses privat geführte Völkerkundemuseum gehört einem älteren Ehepaar. Ihr könnt hier alles finden, vom Weben bis zum Walfang.
- Centro Social e Paroquial de Ribeira Chã
Mehrere Museen in Ribeira Cha erklären Touristen, wie ein traditionelles Leben auf den Azoren aussieht.
Alle traditionellen Portugiesischen Handwerke sind in mehreren Gebäuden vertreten.
Dies ist ein ethnografisches Museum auf der Insel Santa Maria, das sehr alte Holz-Ikonen sowie traditionelle Gegenstände und Fotografien zeigt.
5. Traditionelle Flechtkunst heute
In der heutigen Zeit ist diese schöne, wiederverwendbare und völlig natürliche Art des Tragens eine eher seltene Kunst geworden. Heutzutage kaufen vor allem Touristen Korbwaren ein. Sie helfen, die Branche am Leben zu erhalten. Herkömmliche Körbe wurden durch Kunststoff ersetzt oder werden nicht mehr benötigt.
Dennoch wächst das Interesse an den verschiedenen Webtechniken aus aller Welt. Designer und Architekten nutzen die Flechtmuster und kreieren neue Formen und Materialien. Es sind auch die Naturfasern und der nachhaltige Entstehungsprozess des Flechthandwerks, die dazu beitragen, dass es in der heutigen Wegwerfgesellschaft ein relevantes Thema bleibt.
Den bearbeiteten Teilen wird nichts weiter als Wasser und Wärme zugeführt. Jeder einzelne Produktteil eines Handwerkerkorbes kann direkt zurück in den Wald gehen und als Nahrung dienen.
6. Traditionelle Korbwaren-Workshops mit subcultours in Portugal
Für die meisten Künstler von subcultours ist die Korbflechterei mehr als ein Beruf. Für sie ist es eine Lebenseinstellung. Was sie alle teilen, ist ihre Liebe zu Pflanzen, zur Reinheit und Einfachheit der Korbwaren und zu der nachhaltigen Art und Weise, wie sie aus Rohstoffen langlebige schöne Objekte herstellen können.
Hier ist eine Liste unserer aktuellen "Korbflechten Workshops" in Portugal:
- "Empreita de Palma" - Traditionelle Korbflechterei der Algarve Workshop - in Aljezur, Portugal
Während ihres Workshops bringt euch die Künstlerin Ysaline die verschiedenen Schritte der „Empreita de Palma“ bei: Vom Flechten der Palmblätter bis zum Einnähen in ein kleines Körbchen, damit Ihr mit eurem eigenen individuellen Stück nach Hause gehen könnt!
- Korbflechterei mit „Bunho oder mit Caruma“ Workshop – in Caldas da Rainha, Portugal
Hier könnt Ihr zwischen zwei Optionen wählen!
Option 1 ist ein Korbflechten Workshop mit „Bunho“, einer Naturfaser, die in einigen Sümpfen und feuchten Umgebungen zu finden ist. In diesem Workshop lernt Ihr die ersten Schritte der traditionellen Korbwaren-Basis und wie Ihr mit Hilfe von Formen dreidimensionale Körbe herstellt.
Option 2 ist ein Korbflechten Workshop mit "Caruma", einer Naturfaser aus den Kiefernnadeln des Portugiesischen Waldes. In diesem Workshop lernt Ihr die Schritte der traditionellen Spiralwickel-Technik und wie Ihr aus diesem natürlichen Material dreidimensionale Körbe herstellt.
- "Baut euren Empreita-Korb" Workshop - in São Brás de Alportel, Portugal
Während Maria João Gomes' Workshops lernt Ihr, wie man "Empreita" macht und einen ganzen Korb von Anfang bis Ende herstellt, die Palmblätter vorbereitet, sie flechtet, Seile herstellt und euer Stück näht. Das Highlight von Marias Workshops ist, dass sie im wunderschönen „Museu to Traje“ in São Brás de Alportel stattfinden.
- Madeira Island Wicker Workshop - auf Madeira, Portugal
Catarinas Mission ist es, euch beizubringen, wie Ihr natürliche Gegenstände wie euer eigenes Paar Weidenohrringe oder einen schönen Weidenkorb herstellen könnt.
- Textilkorb Workshop - in Portimão, Algarve, Portugal
Mit Maria lernt Ihr eine Korbflechttechnik, bei der Ihr mit natürlichen Textilfasern und Wolle von Hand näht und euer einzigartiges Textilkunstwerk erschafft.
Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Artikel ein wenig für dieses unglaublich nachhaltige alte portugiesische Handwerk begeistern konnten. Ja, konnten wir?
Dann helft uns bitte dabei, dieses faszinierende alte Handwerk zu erhalten, indem Ihr unsere Künstler unterstützt. Ihr tragt dazu bei, die Tradition am Leben zu erhalten, indem sie ihr wertvolles Wissen während ihrer Korbwaren-Workshops mit euch teilen! :)
1 Kommentar
The beautiful visuals accompanying the article give a clear idea of how these iron baskets can seamlessly fit into different home settings.